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"Bleib' COOL ohne Gewalt!" (2001 - 2003)

Gewalt hat viele verschiedene Gesichter. Ob Mobbing in der Schule, Jackenabziehen beim Sport oder Schlägereien auf offener Straße: Gewalt ist an der Tagesordnung. Aber man kann mit ihr keine Probleme lösen. Mit "Bleib' COOL" haben wir uns dafür eingesetzt, dass Konflikte offen und nicht mit Faust oder Messer ausgetragen werden.

Mauer gegen Gewalt beim Aktionstag im Saarland
  • Ausgangssituation

    Die zunehmende Gewaltbereitschaft ist zu einem großen Problem in unserer Gesellschaft geworden. Mobbing in der Schule, Pöbeleien in der S-Bahn und Jackenabzieherei im Jugendclub sind an der Tagesordnung. Denn: Immer weniger Kinder und Jugendliche sind in der Lage, Konflikte gewaltfrei auszutragen. Dabei sind Konflikte grundsätzlich nichts Negatives, sie sind vielmehr Anlass und Möglichkeit, andere Meinungen wahrzunehmen, eigene Anschauungen und Verhaltensweisen zu überdenken und zu ändern. Doch immer häufiger werden Konflikte unterdrückt oder mit Gewalt beantwortet, statt offen ausgesprochen. Um dagegen etwas zu tun, hat das Jugendrotkreuz im Mai 2001 unter dem Motto "Bleib‘ COOL ohne Gewalt!" eine deutschlandweite Kampagne zum Thema Gewaltprävention gestartet.

  • Ziele und Ergebnisse

    Mit der Kampagne wollten wir folgende Ziele erreichen:

    1. Kinder und Jugendliche für das Thema Gewalt sensibilisieren

    2. die konstruktive Konfliktfähigkeit von Kindern und Jugendlichen fördern

    3. Handlungsmöglichkeiten entwickeln, die eine Alternative zu Gewalt darstellen

    4. die Bildung von Netzwerken fördern, die Hilfe für Betroffene anbieten.

    Im Rahmen der Kampagne haben wir deswegen zum Beispiel ein bundesweites Streitschlichter-Programm entwickelt, bei dem Kindern und Jugendliche lernen, wie sie Streitigkeiten auch ohne Schläge und Hass-Parolen schlichten können. Dieses Programm haben wir nicht nur in unseren Gruppenstunden durchgeführt, sondern auch in Schulen gebracht. Schüler*innen können sich dort nun zu Streitschlichter*innen ausbilden lassen und bei Konflikten zwischen Mitschüler*innen vermitteln.

  • Aktionen und Highlights

    Februar 2001

    Die Broschüre „Recht gegen Rechts“ erscheint – die Erstauflage von 40.000 Exemplaren ist bereits nach drei Monaten vergriffen.

    Mai 2001

    170 Jugendrotkreuzler*innen aus ganz Deutschland geben bei der Auftaktveranstaltung in Berlin den offiziellen Startschuss für die Kampagne.

    Juni 2001

    Das Jugendrotkreuz führt zusammen mit 20th Century Fox ein Gewinnspiel zum Film "Men of Honor" durch, an dem sich über 500 Jugendliche und junge Erwachsene beteiligen. Hauptgewinn: eine private Kinovorstellung des Films, zu der der/die Gewinner*in bis zu 50 Freund*innen mitbringen darf.

    Juli 2001

    Premiere des Videos „Respekt“, das das JRK eigens für die Kampagne produziert hat, in einem Kino der Hackeschen Höfe in Berlin; 150 Schüler*innen und Jugendrotkreuzler*innen schauen sich den Film an und liefern sich danach eine hitzige Diskussion; DRK-Botschafter Uwe Hübner moderiert die Veranstaltung. Außerdem startet der Mal- und Fotowettbewerb „Gesichter der Gewalt“. Rund 900 Kinder und Jugendliche beteiligen sich daran.

    August 2001

    Kampagnen-Botschafterin Jeanette Biedermann erspielt bei der Sendung „Speed“ auf Pro 7 4000 Mark und spendet sie dem Jugendrotkreuz zur Finanzierung von Kampagnen-Aktionen.

    September 2001

    Die Unterrichtseinheit "Wege aus der Gewalt - Schule packt's an" wird an 17.000 Schulen in ganz Deutschland verschickt. Das "Jeanette Biedermann-Gewinnspiel" startet, über 500 Personen beteiligen sich daran.

    Oktober 2001

    Hartmut Engler, Sänger der Band PUR, kürt zusammen mit JRK-Bundesleiterin Ulrike Würth die Gewinner*innen des Mal- und Fotowettbewerbs.

    Februar 2002

    Präsentation der Kampagne bei der Bildungsmesse „Didacta“ in Köln.

    April 2002

    Bei einem bundesweiten Aktionstag präsentieren über 80 JRK-Gruppen die Kampagne der Öffentlichkeit. Im Rahmen des Aktionstages werden 6.631 Postkarten gestaltet, die sich mit dem Thema Gewalt beschäftigen. Kante an Kante gelegt bedecken die Karten eine Fläche von 101 m²; der Eintrag ins Guiness-Buch der Rekorde als "größte Postkarte der Welt" scheitert knapp.

    Mai 2002

    Jugendrotkreuzler*innen präsentieren die Kampagne auf der „Delicious Tour“ von Jeanette Biedermann.

    Juli 2002

    Das Internationale Erste Hilfe-Turnier in Stuttgart, an dem Jugendliche und junge Erwachsene aus 19 Ländern teilnehmen, steht unter dem Motto "Keep Cool - Stop Violence". Alle Delegationen erhalten Postkarten vom Aktionstag, um die Botschaft "Bleib' COOL ohne Gewalt!" über Ländergrenzen hinweg zu verbreiten und den Aufbau von (Brief-) Freundschaften zu fördern. Symbolisch werden 99 Luftballons mit Postkarten auf die Reise geschickt.

    September 2002

    Die Unterrichtseinheit "Bleib' COOL ohne Gewalt! - Wege zur Konfliktlösung" wird bundesweit an 17.000 Schulen verschickt. Das JRK präsentiert die Kampagne bei der Jubiläumsparty der Berliner Promi-Bar "Ständige Vertretung". Die Gäste spenden mehr als 6.000 Euro für das Jugendhaus Faktotum in der Nähe von Dresden, das bei der Elbeflut stark beschädigt wurde. Das Geld ist für die inhaltliche Arbeit des Hauses, besonders für den Bereich Gewaltprävention, bestimmt.

    Oktober 2002

    Jugendliche schreiben beim Bundeswettbewerb in Chieming Briefe an den damaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder und fordern ihn auf, sich stärker für Gewaltprävention einzusetzen.

    März 2003

    Der Bundesdelegiertentag beschließt Maßnahmen zur Verankerung des Themas Gewaltprävention im Jugendrotkreuz.

    April 2003

    Präsentation der Kampagne bei einer Bildungsmesse in Nürnberg.

    Juni 2003

    Die Zeitschrift "spielen und lernen" belohnt das JRK für seine Kampagne "Bleib' COOL ohne Gewalt!" mit dem "Raben des Monats" - dieser ist eine Auszeichnung für kinderfreundliche, nachahmenswerte Aktionen.

     

    Materialien zur Kampagne "Bleib' COOL" gibt es in der Mediathek des Bundesverbands.

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